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Klimaparasit

LVA 253.M79  Bachelorentwerfen  S25  15.0 ECTS
Betreuung: Laurenz Steixner, Michael Seidel

Im Laufe des 20. Jahrhunderts verlagerte sich die Architektur zunehmend auf technische Systeme zur Klimatisierung. Komfort wurde nicht mehr durch Material, Orientierung oder Struktur erzeugt, sondern durch Maschinen, die das Klima regulieren. Alternativen bieten architektonische Klimasysteme, die sich auf thermodynamische Prinzipien stützen. Wärmeleitung, Strahlung, Verdunstung – schon vor der Industrialisierung wurden diese Prozesse genutzt, um Gebäude an klimatische Bedingungen anzupassen. Windtürme, durchlässige Fassaden und unterirdische Höfe sind Beispiele für Strategien, die nicht nur bauphysikalisch wirksam, sondern auch formgebend sind.

Zum Bestandsgebäude Zentrum Hernals am Elterleinplatz ist über die Aneignung eines Gebäudeteils eine architektonisch-parasitäre Beziehung herzustellen. Mit einem inhaltlich erweiterten Raumangebot soll die bestehende Gebäudestruktur umgebaut und ergänzt werden. Dabei soll das Gebäude in unterschiedliche klimatische Zonen strukturiert werden, wobei eine zukünftige Veränderung von Nutzungen Berücksichtigung finden soll.

Parallel zur Anpassungsstrategie im Raumkonzept sind die Entwicklung einer raumtypologischen-Strategie zur energieeffizienten Gebäudekühlung und daraus resultierende hochbaurelevante Fragestellungen eine zentrale Anforderung des Entwerfens. Örtlich vorhandene Ressourcen und Energiequellen (Wind, Wasser, Sonne, U-Bahn, unterirdischer Alsbach) sind entsprechend zu prüfen und zu berücksichtigen. Ziel ist die Erarbeitung einer eigenständigen architektonisch-konstruktiven Position zu den spezifischen bauklimatischen Gebäude- und Raumanforderungen.